Bericht der WZ 2008

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Kein leichter Weg zur Gnadenmutter

Wolnzach/Altötting (reb) Die 48. Hallertauer Fußwallfahrt hat einiges abverlangt: den Organisatoren durch unvorhergesehene Überraschungen, den Pilgern vor allem durch die Kälte. Dennoch sind die 1713 Wallfahrer gut in Altötting angekommen – ohne Unfälle und am Ende auch noch bei Sonnenschein.


 
Kein leichter Weg zur Gnadenmutter
Bild: Bestens behütet – durchaus im zweideutigen Sinne – haben diese beiden Pilger die Altötting-Wallfahrt hinter sich gebracht. Zeit, ein wenig zu entspannen.
Fast auf die Zahl genau so viele Fußwallfahrer wie im letzten Jahr hatten sich heuer auf den Weg gemacht: 1713 Pilger (letztes Jahr 1710) legten die rund 120 Kilometer von Wolnzach bis nach Altötting zurück. Ganz anders als im Vorjahr allerdings sorgte heuer das Wetter für ein Wechselbad. Auch wenn sich die Pilger von den schlechten Wetterprognosen für das Altötting-Wochenende nicht hatten beirren lassen, so machte doch vielen die Kälte in den frühen Morgenstunden und auch abends zu schaffen. Zumindest ging es wettermäßig Tag für Tag nach oben: "Kälte und Regen am ersten Tag, Kälte ohne Regen am zweiten Tag, endlich die Sonne am dritten Tag", beschreibt Pilgerführer Ludwig Hierl den dreitägigen Verlauf. Geradezu eine Belohnung waren die Sonnenstrahlen auf der letzten Wegstrecke am Sonntag und beim Einzug in Altötting.

Dem Wetter entsprechend waren die körperlichen Beschwerden der Wallfahrer, die überwiegend von Blasen an den Füßen geplagt waren, verursacht durch die nasse und aufgeweichte Haut. Die Sanitäter behandelten demnach Blasen "fast wie am Fließband", so Pilgerführer Hierl. Größere Unfälle oder gar eine Krankenhauseinweisung, wie sie in den letzten Jahren immer wieder einmal vorkam, gab es heuer glücklicherweise nicht.

Auch in organisatorischer Hinsicht hatte die diesjährige Wallfahrt einiges an Überraschungen parat: Schon im Vorfeld musste das Führungsteam bezüglich Gottesdienste kurzfristig umorganisieren, da die Kirche in Holzhausen wegen Renovierungsarbeiten nicht genutzt werden konnte. Ein Fragezeichen stand plötzlich auch hinter dem Einzug in Altötting: Wegen eines großen Biker-Gottesdienstes auf dem Kapellplatz sah es fast so aus als ob die Hallertauer Wallfahrer nicht in gewohnter Weise würden einziehen können. Dank engagierten Einsatzes, einer kleinen Verspätung des Pilgerzuges und etwas Glück fügte sich aber auch dieses Hindernis zum Guten: Die Wallfahrer konnten dann doch nahe an der Gnadenkapelle vorbeiziehen und mussten nicht auf den bewegenden Einzug, heuer angeführt von der Gruppe fünf (Mainburger Gruppe), unter Beisein ihrer wartenden Angehörigen verzichten.

Sehr gut vertreten war heuer die Geistlichkeit, so begleiteten am ersten Tag sieben Geistliche den Pilgerzug und boten damit ausreichend Beichtgelegenheit. Krankheitsbedingt ausgefallen ist am dritten Tag leider Dekan Johann Braun, der aus diesem Grund auch nicht den Gottesdienst in der Basilika in Altötting mitzelebrieren konnte.

Als besonders erfreulich registrierte die Pilgerleitung die Zunahme der jugendlichen Teilnehmer unter dem ansonsten gut gemischten Pilgervolk. Auch an die 150 neuen "Erstpilger" waren dieses Jahr dabei und erlebten ihr persönliches kleines Wallfahrtsabenteuer. Ein solches war es jedenfalls aus Sicht von Pilgerführer Ludwig Hierl: "Es war eine Wallfahrt mit manchen unvorhergesehenen Hindernissen, die aber alle glücklich gemeistert wurden."

 

Von Katrin Rebl