Bericht der WZ

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1667 Pilger auf dem Weg nach Altötting
 
Katrin Rebl
Wolnzach/Altötting (reb) Kein normales Wochenende liegt hinter 1667 Menschen: Sie pilgerten gut 125 Kilometer nach Altötting. "Eine schöne 46. Wallfahrt", so die offizielle Bilanz, vor allem, weil alle heil und trocken ans Ziel kamen.
Neben dem allgemein guten Verlauf prägte vor allem das schöne Wetter die 46. Fußwallfahrt: Nachdem die Pilger in den letzten Jahren teilweise unter unwirtlichen Bedingungen bei strömendem Regen marschieren mussten, wurden sie heuer endlich wieder von der Sonne verwöhnt. Bestes Marschwetter herrschte am Freitag, fast schon zu warm wurde es vielen dann sogar am Samstag. Lediglich ein paar vereinzelte Regentropfen trafen die Pilger am Sonntag auf der letzten Etappe vor Altötting – "wir waren wirklich sehr zufrieden", war von den Organisatoren zu hören, die auch für die Pilger sprachen.

Dem Wetter entsprechend waren die körperlichen Beschwerden, mit denen die BRK-Sanitäter bei dieser Wallfahrt vollauf beschäftigt waren: In erster Linie Kreislaufprobleme gab es in den warmen Stunden, ansonsten wurden die Teilnehmer von schlimmeren Beschwerden oder gar Unfällen verschont. Blasen, Gelenkschmerzen und Muskelkater sind dagegen für die Wallfahrer nichts Ungewöhnliches, waren allerdings für diejenigen eine neue Erfahrung, die heuer zum ersten Mal dabei waren. Und das waren nicht wenige, worüber sich die Pilgerleitung sehr erfreut zeigte. Vor allem viele junge Teilnehmer nahmen heuer den beschwerlichen Weg zum Marienwallfahrtsort auf sich. "Das zeigt uns, dass die Zukunft der Wallfahrt gesichert ist", so Alfons Winter, der heuer zum ersten Mal seit vielen Jahren zwar im Organisationsteam, aber nicht mehr als Pilgerführer die Wallfahrt begleitete. Für seinen Nachfolger im Amt, Ludwig Hierl, war der gute Verlauf der 46. Wallfahrt besonders erfreulich, war sie doch seine "Premiere" als Pilgerführer, die gelungen ist.

Auch aus seiner Sicht ist alles "bestens gelaufen": Gut gewogen sind nach den vielen Jahren die jeweiligen Polizeidienststellen den Hallertauern und sorgen für ein sicheres Marschieren auf allen Straßen, was das Pilgern wesentlich erleichtert. Gut versorgt waren die Wallfahrer mit Quartieren in den jeweiligen Übernachtungsorten , fröhlich und heiter war die Stimmung unter den Teilnehmern.

Allgemein positiv aufgenommen wurde eine neue Marschroute am Sonntag: Die letzte Etappe vor Neuötting ging der Zug erstmals auf dem Inn-Damm durch eine wunderschöne Landschaft, was viele Vorteile brachte und auf jeden Fall beibehalten wird. Den Pilgern zur Seite standen nicht nur Sanitäter, Feuerwehr, Ordner und Gruppenführer, sondern auch Begleiter in geistlicher Hinsicht: Pfarrer Josef Schemmerer, Pfarrer Thomas Zinecker, Dekan Hans Braun, Pfarrer Franz Stadler, Pfarrer Martin Maurer und Pfarrer Schmidt begleiteten teilweise den Zug oder zelebrierten den feierlichen Gottesdienst in der Basilika mit.

Dieser war über drei Tage das ersehnte Ziel auf so mancher schweren Wegetappe, die mit Beten, Singen, gegenseitigem Aufmuntern gemeistert wurde. Kurz nach 12 Uhr am Sonntag war dieses Ziel erreicht: Die Hallertauer zogen auf dem Kapellplatz ein, heuer im Turnus voran die Pilger der siebten Gruppe – jährlicher Höhepunkt einer großen Glaubens- und Gemeinschaftserfahrung, die auch noch lebendig bleibt, wenn die körperlichen Wehwehchen schon längst vergessen sind.

 

Bericht zur Nachbesprechung am 16.10.2006

Gottes Hilfe und gute Planung

Karin Trouboukis

Wolnzach (kat) Es ist alles gut gegangen. Diese Grundbilanz stimmte bei der Nachbesprechung zur Hallertauer Fußwallfahrt alle dankbar. Ein paar Punkte gab es aber doch, die neues Nachdenken erfordern.

In der über 40-jährigen Geschichte der Hallertauer Fußwallfahrt nach Altötting hat es niemals größere Unfälle gegeben. Vielleicht Gottes Fügung oder der Schutz Mariens, ganz sicher aber ist das vor allem ein Verdienst einer hervorragenden Organisation , die sich immer wieder neu anpassen muss.

Das ergab auch die Nachbesprechung, zu der Pilgerführer Ludwig Hierl vor wenigen Tagen in das Bräustüberl eingeladen hatte. Ort für Ort gingen die Gruppenführer, Helfer, Fahrer, Betreuer, Sanitäter und Funktionäre durch. Die Grundbilanz war positiv, der Wunsch nach einer "Zeit der Stille" beim Gehen fand guten Anklang. Das sollte gruppenintern geregelt werden, Bergauf-Strecken böten sich an.

Auch das altbekannte Problem mit den Gaststätten war Thema. Heuer saßen bei schönem Wetter wieder viele Pilger lieber draußen, als die bestellten Gasthäuser aufzusuchen. Mehr als die Gruppen zu bitten, die reservierten Häuser zu besuchen, könne man kaum tun. Nicht mehr vorkommen solle es auch, dass Pilger Übernachtungsfamilien bestellen – und dann nicht kommen. Nicht beanspruchte Zimmer sollten unbedingt gemeldet werden, damit sie anderweitig vergeben werden können.

Zum Beispiel bei Buch am Erlbach überlegt man die Aufstellung von Toilettenwägen, um einem anderen "dringenden" Problem begegnen zu können. Bewährt hat sich in diesem Zusammenhang auch die neue, von Alois Kellerer zuvor sorgfältig ausgekundschaftete Wegführung über die Inn-auen und den Inndamm und damit die Vermeidung der Ortschaften Winhöring, Steinhöring und Burg.

Ebenso bewährt hat sich auch wieder einmal die Regelung, dass jedes Jahr eine andere Gruppe beim Einzug in Altötting vorne gehen darf: Heuer trug die Gruppe 7 das Pilgerkreuz voran, im nächsten Jahr wird es die Gruppe 6 sein.