Die Predigt, die Pfarrer Martin 
		Maurer (ehemals Pfarrer in Manching) in der Basilika gehalten hat:
Hallertauer Fußwallfahrt 
Altötting - 1. Oktober 2006
Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder, 
vor allem aber, liebe Wallfahrerinnen und Wallfahrer!
Angekommen - endlich!
Wenn es Ihnen ergeht wie mir - dann sind Sie froh, dankbar, auch erschöpft.
Ein -langer - Pilgerweg, von Wolnzach, Nandlstadt, Mainburg, aus der Aichacher 
Umgebung ...
ist zu ende. Wir sind da.
Und vielleicht doch nicht ganz, denn: jeder Pilgerweg hat verschiedene 
Richtungen.
WEG NACH VORN 
Es ist natürlich der Weg nach vorne, zum Ziel des Pilgerweges: Altötting.
Ein Weg mit mancherlei Beschwerden, vielen guten Erfahrungen; was wir- jeder von 
uns und wir gemeinsam - erlebt und erfahren haben, wie es uns auf dem Weg 
ergangen ist.
WEG NACH AUSSEN 
Es waren nicht einfach nur ungefähr 1700 einzelne Individuen - wenn auch jeder 
selber gehen muss und selber geht -, sondern es war eure (Weg)Gemeinschaft:
Im miteinander und füreinander, ~ im Teilen von Frohem und Schwerem, Beschwerden 
und Beschwernissen, auch im Teilen von Essen und Trinken, im aufeinander achten, 
im Mit-teilen und miteinander teilen dessen, was !Ins bewegt.
"Wer glaubt, ist nie allein." (Benedikt XVI.) Das Wort unseres Papstes wird 
Erfahrung: Als glaubende (Weg)Gemeinschaft sind wir unterwegs, nicht im 
Einzelkämpfertum, miteinander, von Gottes Geist unterstützt.
WEG NACH INNEN 
Es ist ein Weg nach innen, Zeit, zu sich selbst zu kommen:
Zu den Tiefen meines Lebens - was mich bewegt, woraus ich lebe, was ich hoffe 
und/oder befürchte ...
Zu den Untiefen meines Lebens - was mich hindert und belastet, was mich trennt 
von mir, Gott, meinem Nächsten ...
Wo ich stehe - wohin ich will- was ich soll.
WEG NACH OBEN 
Der Weg fuhrt nach oben: was wir mitbringen, der Muttergottes von Altötting 
anvertrauen, was wir Gott hinlegen:
An eigenem - Dank, Freude, Lobpreis; manche Bitte, Frage, Klage, vielleicht 
Hader ...
Und hinlegen für Andere und von anderen uns aufgetragen - deren Anliegen, die 
sie uns mitgegeben haben, um die wir selber wissen.
Das alles im Vertrauen mit der Bitte:
"Schau' Du draut1 Nimm du dich an - Gottesmutter, Jesus, du unser Bruder, Gott, 
du, sein hl.
Geist!"
WEG ZURUCK 
Der Weg führt uns zurück, nach Hause: wo wir hergekommen sind, wo wir 
hingehören, wo unser Platz und unsere Aufgabe ist.
Dort gilt es, aus der Kraft dieser Tage zu leben, den Alltag und seine Aufgaben 
zu bestehen, da gilt es, zu dem Glauben zu stehen, den wir auf dem Pilgerweg und 
hier in Altötting gemeinsam bekennen und feiern.
Unterwegs hierher und hier mag es vielleicht leichter sein als zuhause - ohne 
diese große Gemeinschaft Mit-Glaubender -, aber daheim ist es sehr wichtig.
Ich möchte alle ermutigen: ob jung, alt oder mittendrin, ob im Beruf oder im 
Freundeskreis, ob in den Vereinen oder im öffentlichen Leben - zu diesem Glauben 
zu stehen, ihn zu bekennen.
Und wir werden erfahren: so wenige, so allein sind wir gar nicht; so schwach und 
wenig wert ist unser Glaube nicht!
WEG VON OBEN 
Was kommt von oben? Von Gott her?
- Kraft für unser Leben, Beistand und Stärkung; Gott räumt uns nicht die 
Hindernisse aus dem Weg, aber er gibt uns die Kraft, mit ihnen zurechtzukommen.
- Mut zum Glauben und zum Leben, zur Lebensgestaltung aus diesem Glauben.
- Beistand im Schweren; nicht aufzugeben, wenn es schwer wird, sondern 
auszuhalten und durchzuhalten.
- Sein Segen für uns.
Im Blick auf Maria und ihr Leben sehen wir und haben es in den 
Rosenkranzgeheimnissen immer wieder gebetet und betrachtet:
Für sie gab es Freude und Hoffnung, Leid und Bitteres, Lobpreis und Vollendung.
Sie hat das alles angenommen und gelebt in der Bereitschaft ihres Wortes "Mir 
geschehe nach deinem Wort".
Sie sagt uns und gibt uns mit auf den Weg: "Was ER euch sagt, das tut." Das von 
hier mitzunehmen und anzunehmen, gibt unserem Lebens- und Glaubensweg eine 
Richtung, dessen Ziel uns erfüllen wird - Leben in Fülle.
Wagen wir diesen Pilger-, Lebens- und Glaubensweg! - Amen.